Unsere Rückkehr ins Stadion: fünf legendäre DSC-Spiele im alten Heinz-Steyer-Stadion

Am Mittwoch ist es endlich soweit: Der DSC kehrt ins Heinz-Steyer-Stadion zurück. Mehrere Jahre musste unser Team auf die Nebenplätze im Ostragehege ausweichen und in der Kabine im wahrsten Sinn des Wortes eng zusammenrutschen, während das Stadion neu gebaut wurde.

Bevor unser Team vor hoffentlich vielen Zuschauern auf den Rasen darf, blicken wir noch einmal auf ein paar legendäre Spiele aus den vergangenen Jahren zurück.


2004/05: Klassenerhalt in der Landesliga

Lang lang ists her, der DSC war in die Landesliga abgestiegen und kämpfte unter chaotischen Umständen nahe der sicheren Insolvenz irgendwie ums Überleben. Und in diesem Jahr gelang es. Gegen den haushohen Favoriten aus Markranstädt sorgte Stephan Nuck für das 1:0. Markranstädt kassiert rot, Rene Groß hält einen Elfer, ein zweiter Elfer ist drin. Doch Stefan Steglich sorgt für die erneute DSC-Führung, da ist der DSC aber auch nur noch zu Zehnt. Daniel Bensch macht das 3:1, Markranstädt kann kurz vor Schluss nur noch verkürzen. 

Unter den 207 Zuschauern gibt es eine Mischung aus purer Erleichterung und grenzenloser Freude, endlich mal wieder nicht abgestiegen zu sein. Gefeiert wird im Stadion bis tief in die Nacht. 


2010/11: Führung – Abbruch – Ecke – Sieg

In den alten Bezirksligazeiten waren die Derbys zwischen dem DSC und dem schwarz-gelben Nachbarn aus Cotta meist eng umkämpft. Im August 2010 gab es das Duell gleich am ersten Spieltag. Der DSC führt vor 163 Zuschauern früh mit 2:0 und steuert auf einen souveränen Heimsieg zu. Bis nach 55 Minuten plötzlich eine handvoll vermummter Idioten auf die Steintribüne stürmen, um die DSC-Fahnen zu klauen. Die Täter scheitern, einer wird sogar geschnappt. Doch die Gäste von der Post nutzen die Spielunterbrechung für ihren Abgang. „Todesangst“ hätten die Post-Spieler gehabt. Okay, die standen hinterher trotzdem mit Zigarette und Bier vor dem Stadion, aber egal. 

Nach viel juristischem Hickhack wurde die Partie im März 2011 schließlich wiederholt. Und vor jetzt 183 Zuschauern ist es Tino Wecker, der mit einer direkt per Außenrist verwandelten Ecke das DSC-Tor des Jahres erzielt. Am Ende steht es 3:2. Die Punkte bleiben in der Friedrichstadt.


2012/13: Sportclub – Post – Herzinfarkt

Und gleich nochmal das Duell DSC-Post. Im April 2013 kämpft der DSC als Aufsteiger um den Klassenerhalt in der Bezirksliga Ost. Die Post reist als Favorit an, aber was die 245 Zuschauer dann erleben, hätte vorher keiner geahnt. 4:2 führt der DSC zur Pause. Post spielt ohne gelernten Torwart, die Fans hoffen auf die Überraschung. Doch Post schlägt zurück. Nach 67 Minuten steht es 4:5, der damals noch blutjunge Torhüter Max Ahnert zahlt in diesem Spiel böse Lehrgeld. Doch der DSC fightet. Forgi gleicht aus und in der 90. Minute stochert Heino das Ding irgendwie ins Tor – und die altehrwürdige Steintribüne hebt ab.


2014/15: Herzschlagfinale in Schwarz-Rot

Im Juni 2015 steht der mit großen Ambitionen gestartete DSC kurz vor dem Abstieg. Erst mehrere Siege in der Endphase der Saison sorgen dafür, dass das Team am letzten Spieltag überhaupt noch eine Chance hat. Im direkten Abstiegsduell geht es gegen die SG Weixdorf – nur mit einem Sieg ist der Klassenerhalt (fast) sicher. 

Die Tribüne wird komplett schwarz-rot dekoriert und mehr und mehr Zuschauer strömen auf die Tribüne. 755 Zuschauer sind es am Ende, die einen 4:1-Sieg des DSC sehen. Schwarz-Rot feiert ausgelassen den Klassenerhalt, während Weixdorf runter muss, was an diesem Nachmittag keiner toll findet. 


2021/22: Abschied vom geliebten Zuhause

Ja, das alte Heinz-Steyer-Stadion war olle, die Toiletten eine Katastrophe, die Zapfanlage im Casino nie funktionsfähig. Der Grundriss der Katakomben unmöglich und es bröckelte und brach überall. Aber es war eben unser Stadion. Einer hatte für wirklich jeden Raum einen Schlüssel, es gab legendäre Spiele und unvergessliche Abende im Casino, auf der Treppe oder im Fanraum. Im September 2021 war das aber vorbei. 

Der DSC spielte zum letzten Mal daheim auf, Sachsenwerk wurde vor 555 Zuschauern locker mit 3:0 geschlagen. Viel wichtiger als das Spiel war das Drumherum. Noch einmal hoch zur Sprecherkabine, noch einmal über den alten Rasen. Wenige Tage später darf die Zweite das endgültig letzte Spiel absolvieren, was viele noch zur Souvenirjagd nutzen. 


Liebe DSC-Fans, diese Auflistung ist natürlich hochgradig subjektiv. Es fehlen so viele Partien. Was war euer bester Moment im Stadion? Schreibt es uns doch in die Kommentare oder bei Facebook!


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